Das Trugbild der schmerzlosen Geburt
Liepmann spricht hier vom Twighlight Sleep, der alles andere als eine gute Sache war.
"Wohlmeynender Rath für Aeltern" aus 300 Jahren Erziehungsratgebern und wie dieser sich bis heute auswirkt.
Liepmann spricht hier vom Twighlight Sleep, der alles andere als eine gute Sache war.
Nachdem Janine und ich in Folge 1 teilweise über ganz schlimme Erziehungsratgeber gesprochen haben, bin ich gefragt worden, wie ich mir diese Bücher immer wieder antun kann. Das erkläre ich Euch in dieser Folge und gebe Euch zum emotionalen Ausgleich drei Beispiele für sehr schöne Bücher, die ich bei meinen Recherchen gefunden habe.
"Beim Befehlen ist die allergößte Vorsicht geboten. Oft ist es besser, dem Kinde die Wahl zwischen zwei Dingen zu lassen, als eines direct zu befehlen. Weint und schreit das Kind, weil ihm Etwas nicht nach seinem Köpfchen geht, - es ist gewagt, ihm Schweigen zu gebieten, wenn man sich nicht vorher klar darüber ist, wie man dieses erzwingen kann. In einem solchen Falle ist es besser, zu sagen: „Höre, das Weinen kann ich hier nicht brauchen; entweder mußt du damit aufhören, oder hinüber in’s Kinderzimmer gehen; da kannst du weinen, so lange du willst.“"
Das Buch der Eltern, Dr Karl Oppel, 1877
"Dabei halte immer im Auge, daß der Ungehorsam deines Kindes nichts Schlechtes ist; im Gegentheil, er ist ein Zeichen von Kraft und Selbstständigkeit, und du willst es ja auch nur soweit zum Gehorsam bringen, als dir dieser zu des Kindes Erziehung nöthig ist, und weil auch der Erwachsene gehorchen können muß."
Das Buch der Eltern, Dr Karl Oppel, 1877
"Ich glaube, es ist recht gut, sich in den Gedanken hineinzuleben, daß man nicht mit dem Kinde machen kann, was man will; daß das Kind auch berechtigt ist und eine Menschenwürde besitzt, die nicht angetastet werden darf."
Das Buch der Eltern, Dr Karl Oppel, 1877