Sterben gehört zum Leben dazu. Also eigentlich. Definitiv. Irgendwann. Aber wir wollen es nicht wahrhaben. Nicht sehen. 

Sterben geschieht heutzutage meistens im Krankenhaus. Die Pflege der Sterbenden überlassen wir Fachleuten. Auch wenn es erlaubt ist, zuhause zu sterben und sogar die verstorbene Person noch eine Weile zuhause zu lassen, so wird diese Option doch eher selten gewählt.

Dieses "Gespräch" ist eine Zusammenstellung von Texten aus folgenden Büchern:

  • Dr. Ziegelroth, A-B-C für junge Mütter, 1914
  • Dr. W. Liepmann, Die Frau - was sie von Körper und Kind wissen muß, 1914
  • Dr. med. Paul Croner, Ich und mein Mütterlein, 1915

Oh doch, Allergien gab es schon immer. Sie hatten nur andere Namen. Mitunter wurden auch die Auslöser erkannt, insbesondere wenn es sich um Lebensmittel handelte, aber die Mechanismen dahinter sind bis heute noch nicht vollständig erforscht.

Als Herdenschutz bezeichnen wir heutzutage meist den Schutz Ungeimpfter in einer Gruppe von Geimpften. Wenn genügend Menschen geimpft sind, wird es auch für Ungeimpfte unwahrscheinlich, sich an der entsprechenden Krankheit anzustecken, sollte der Erreger in die Gruppe eingeschleppt werden. Denn nur ein direkter Kontakt mit dem Erreger ist ansteckend und die Wahrscheinlichkeit, ihm zu begegnen, ist in einer durchimmunisierten Gruppe geringer. Herdenschutz ist aber allgemein der Schutz Nicht-immuner in einer Gruppe von Immunen; auch dann, wenn die Immunität durch das Durchmachen der Krankheit erreicht wurde.

Wilhelm Liepmann (1878-1939) arbeitete an der Universitäts-Frauenklinik in Berlin als er sein Buch Die Frau - was sie von Körper und Kind wissen muß 1914 in zwei Bänden veröffentlichte. Es handelt sich dabei um eine Sammlung an Vorträgen, die er zuvor für Laien, insbesondere für Frauen, gehalten hatte. Der zwölfte und letzte Vortrag trägt den Titel Medizin, Naturheilkunde, Homöopathie. So oft wurde er nach seiner Meinung zu diesen Themen gefragt, dass er es für unerlässlich hielt, ihnen einen ganzen Vortrag - und somit ein ganzes Kapitel -  zu widmen.

Das Erfinden der Behauptung, dass Schreien gut für die Lunge sei, wird vielfach Johanna Haarer zugeschrieben. Haarer schrieb den berüchtigten Ratgeber "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" und war von Beruf Lungenfachärztin. Vermutlich beruht der Irrtum auf ihrem Beruf, oder darauf, dass sie die einzige noch weitbekannte Ratgeberautorin aus den 1930ern ist. Jedenfalls war Haarer längst nicht die erste, die das Schreien von Babys als gut, gesund oder notwendig dargestellt hat.

Bäder dienen seit jeher der Reinigung, der Pflege und der Heilung. Die Art und Weise, wie wir unsere Babys baden, hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Noch vor vierzig Jahren waren tägliche Laugenbäder üblich. Heute geht der Trend wieder zu seltenerem Baden und natürlichen Badezusätzen.

Nach Entdeckung der Bakterien wurde Reinlichkeit geradezu zu einer zwanghaften Besessenheit in sämtlichen Bereichen des Lebens. Die Angst vor Ansteckung war allgegenwärtig.

Das hatte einige unschöne Folgen. Nicht nur, dass wir heute wissen, dass die Auseinandersetzung des Immunsystems mit diversen Keimen notwendig ist, um beispielsweise Allergien vorzubeugen (Stichwort: Generation Sagrotan). Nein, auch zwischenmenschlich bleibt einiges auf der Strecke, wenn man sich zuerst aufs gründlichste waschen muss, bevor man das weinende Baby hoch nimmt.

Gesunde Zähne sind wichtig. Auch früher schon war man auf Zahnpflege bedacht. Doch sah die noch sehr anders aus als heute.

"Höchst merkwürdig und beachtenswerth ist der Einfluß, den Krankheiten auf das Gemüth des Kindes haben; dasselbe entwickelt sich etwa im fünften oder sechsten Jahre oft wunderbar während des Verlaufs derselben."

So schreibt Friedrich August von Ammon in den "Mutterpflichten" 1892. Er behauptet also, Krankheiten seien gut für die Entwicklung des Kindes in einem gewissen Alter. Wie kann das sein? Einen ersten Hinweis gibt der nächste Satz:

"Wie Kinder fast immer vom Krankenlager physisch gewachsen erstehen, so erstehen sie auch in ihrem Gemüthe reifer und innerlicher, als sie sich legten."

Im 18. Jahrhundert hielt man Fieber mitunter noch für eine eigenständige Krankheit. Man unterschied unter anderem zwischen hitzigem Fieber, Faulfieber, Wechselfieber, schleichendem Fieber und anhaltendem Fieber. Da man noch nicht viel über die Vorgänge im menschlichen Körper wusste und Aberglaube weit verbreitet war, gab es viele Quacksalber, die allerlei Mittel gegen Fieber verkauften. Die Medizin selbst steckte noch in den Kinderschuhen und vieles war Trial and Error.